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Blumen statt Rasen


Dem Spender sei ein Trulala 
Ein Bekannter aus dem Ort, schenkte uns im Frühsommer 2018 eine stattliche Anzahl junger Pflanzen, die er selbst gesät und aufgezogen hatte, sowohl einige Stauden, als auch Einjähriges. Vor unserer nördlichen Terrasse gab es im Anschluss an einen kleinen Steingartenbereich, getrennt durch einen Weg, ein Stückchen Rasenfläche. Bisher war dort nur an deren Rändern eine Bepflanzung. Anstelle von Gras sollten die neuen Pflanzen hier ihren Platz finden, zusammen mit den bereits vorhandenen, winterharten Stauden und Bodendeckern. Nachdem die Grassoden abgestochen waren, konnte diese kleine Fläche im Juni 2018 neu angelegt werden. Einzelne der neuen Pflanzen erhielten auch einen Platz in anderen Gartenbereichen, in denen Raum zum Vermehren ist.   

 

Ein Kofferraum voll mit neuen Pflanzen...   


Tipp nebenbei

Die ausgestochenen Grassoden wurden natürlich, wie könnt' es anders sein, nicht einfach entsorgt oder kompostiert, sondern an anderer Stelle zum Anlegen eines grünen Weges verwendet. Zu empfehlen, wenn eine offene, rohe Fläche schnell begrünt werden soll. Das Gras wächst problemlos an, ähnlich wie gekaufter Rollrasen. 

 

Pflanzenauswahl 
Der Plan bezüglich Pflanzenauswahl war, alles sollte winterhart sein bzw. sich durch Selbstaussaat erhalten und bestenfalls vermehren. Nachfolgend eine Auflistung der geschenkten Pflanzen, samt einer Schilderung über deren Entwicklung im neuen Stauden- bzw. Blumenbeet. Damit möchten wir interessierten Gartenfreunden unsere Erfahrungen kund tun, ergänzt mit Infos aus Recherche per Internet. 

 

Das Neue im Einzelnen 

Schmuckkörbchen  

Algier Malve

Zinnien in div. Farben 

Sonnenhut  

Anis-Ysop

Löwenmaul in rosa, angeblich eine bis zu 60 cm groß werdende Art 

Prachtkerze 

Berg-Flockenblume 
Großes Fettblatt 

Lilium Pink Mist 
Roter Amarant 

Das nachfolgende Foto zeigt das kleine, neu gestaltete Beet direkt nach der Pflanzaktion, von oben betrachtet, d. h. aufgenommen vom Hang aus, von der nächst höher gelegenen Ebene. Die neuen Pflanzen wurden mit alten kombiniert, die da waren, Echter Lavendel, Gewöhnliches Seifenkraut, Mutterkraut, Jakobsleiter, Dreimasterblume, Ringelblume, Katzenminze, Mädchenauge, Herbstaster, einige Lilien, div. Bodendecker, wie Mauerpfeffer, Sedum, Steinkraut u. a. Da hier überall purer Sandboden ist, der zum schnellem Austrocknen neigt, haben wir nach dem Pflanzen eine erste, dünne Mulchschicht aus gehäckselten Fichten-, Kiefern- und Tannenzapfen ausgebracht. Diese Vorgehensweise hatte sich bereits in anderen Gartenbereichen bewährt. 


Bildergalerie
Die Entwicklung des kleinen Beetes im Verlauf des ersten Jahres. Aus verschiedenen Blickwinkeln und in Detailaufnahmen. Bilder anklicken zum Vergrößern, Blättern und Untertitel lesen. 


Weitere Entwicklung Im Verlauf des zweiten Jahres
nach dem Anlegen 
Das Beet sah im darauf folgenden Jahr im Großen und Ganzen ähnlich aus, ohne dass wir viel dafür tun mussten. Ein wenig Gras und Beikräuter ausrupfen, das war's eigentlich. Echter Arbeitsanfall also kaum der Rede wert. Auf alle Fälle bedeutend weniger, als das lästige Mähen des Rasens. Das war vorher regelmäßig nötig, weil ungemäht an dieser Stelle einfach nicht ins Bild passen wollte. Die eigentliche und meiste "Arbeit" im neuen Blumenbeet war das Entfernen von viel zu viel aufgegangenen Sämlingen. Aber Selbstaussaat war ja von vornherein erwünscht. So konnten wir uns im Folgejahr bereits wieder auf andere Bereiche konzentrieren und ganz viel Junges an andere Stellen umsiedeln. Dadurch erblühte unser Garten in der Saison 2019 in vorher nie erreichter Weise, bis zum ersten Frost. 

 

Bildergalerie 
Handling wie üblich 

 

Beschreibung der neuen Pflanzenarten im Einzelnen, samt den gemachten Erfahrungen im ersten und zweiten Standjahr 

 

Schmuckkörbchen (Cosmea)
Haben sich prächtig entwickelt und den ganzen Sommer über geblüht. Einjährig zwar, haben sie sich im zweiten Jahr problemlos selbst ausgesät. Dies in Massen, so dass wir sie an etlichen weiteren Stellen im Garten ansiedeln konnten. Da im zweiten Jahr die Sämlinge gegenüber den vorgezogenen Pflanzen des Vorjahres zeitlich im Rückstand waren, entwickelten sie sich natürlich langsamer. Und die Blüte setzte logischerweise erst später ein. Dafür war unser Garten bis zum ersten Frost noch voller Cosmeenblüten, als andernorts schon ziemliche Flaute war. Laut Beschreibung mag Cosmea keinen nährstoffreichem Boden. Unser sandige Erde scheint da genau richtig. Auch die dünne Mulchschicht aus gehäckselten Fichten-, Kiefern- und Tannenzapfen, die auf dem Beet ausgebracht war, hat dem Keimtrieb absolut nicht geschadet (was der Spender angezweifelt hatte).  

 

Algier Malve (Malva sylvestris 'Primley Blue')
Diese Malvenart hat sich bestens bewährt. Schöner Wuchs, Habitus und tolle, lange Blütezeit, den ganzen Sommer über, vereinzelt bis zum ersten Frost. Im zweiten Jahr teilweise wieder aus der alten Wurzel ausgeschlagen, hat sie sich ausgiebig selbst versamt. So konnte auch diese Malve im zweiten Jahr an vielen weiteren Stellen im Garten angepflanzt werden. Eine Freude für das menschliche Auge, sowie etliche Insektenbesucher, bis in den späten Herbst. 

 

Anis-Ysop(Agastache oeniculum)  

Eine Heilpflanze der Ureinwohner Nord-Amerikas. Angeblich eine leckere Tee- und Gewürzpflanze, was wir aus Zeitmangel noch nicht ausprobiert haben. Hat sich sehr gut eingebürgert und im zweiten Jahr reichlich selbst ausgesät. Auch diese Art ist aus unserer Sicht sehr zu empfehlen. 

 

Sonnenhut (Echinacea) 

Der Sonnenhut ist eine Arzneipflanze der Indianer, die bei Erkältungen,  Entzündungen und zur Wundbehandlung genutzt werden kann. Aber längst nicht nur deswegen meinen wir, Echinacea gehört einfach in jeden Garten, zumal von vielen Schmetterlingen und anderen Insekten stark angeflogen. Eine Augenweide als Hochsommerflor. Uns gefällt dabei besonders die Kombination mit Rudbeckia. Erst einmal im Garten angesiedelt, ist Vermehren durch Teilung und (Selbst)Aussaat kein Problem. Wir freuen uns auf richtig große Bestände in der Zukunft. 

Berg-Flockenblume (Centaurea montana 'Amethyst in Snow')

Bei uns muss es ja nicht DIE besondere Art bzw. Zuchtform sein.  Die ganz normale Bergflockenblume hätte es auch getan. Aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Und da diese besondere Art die gleichen Eigenschaften hat und zudem schön anzuschauen ist, warum nicht. Die Berg-Flockenblume hat sich gut etabliert. Sie vermehrt sich durch Rhizome, die leicht anderweitig verpflanzt werden können und ist gut für Insekten. Was will der Garten- und Naturfreund mehr? 

 

Prachtkerze, auch Präriekerze genannt (Gaura lindheimeri) 

Herkunft: Nordamerika, südliches Texas und Mexiko. Laut Beschreibung nur bedingt winterhart, sät sich aber aus. Wir haben im ersten Jahr auf einen Winterschutz verzichtet, die Pflanzen haben es überstanden und kamen auch im Folgejahr zum blühen. 

 

Löwenmaul rosa, eine Art, die angeblich bis 60 cm groß wird. 
Im Jahr der Pflanzung schöne Entwicklung. Im zweiten Jahr zwar noch vorhanden, aber eher spärlich. Keine wirkliche Selbstaussat. Ob es am Boden liegt? 

 

Zinnie in div. Farben (Zinnia elegans) 

Nicht winterhart, vermehrt sich auch nicht durch Selbstaussaat. Für eine gezielte Anzucht wird konstante Temperatur 18-22 Grad benötigt. Für Freilandaussaat daher eher nicht geeignet. Wir werden auf Zinnien verzichten, bis wir (vielleicht einmal) ein Gewächshaus haben. 

 

Lilium Pink Mist 

 Hohe Lilie mit sehr schöner großer Blüte. Im zweiten Jahr noch kräftiger, als im ersten.

Roter Amarant (Amaranthus) 
Versamt sich derart, dass es auf Dauer zu einem Problem werden könnte. Blätter und Samen essbar, alte Kulturpflanze, die bereits von den Azteken genutzt wurde. 

 

 

Resümee 
Bis auf Zinnien und Löwenmäulchen haben alle hier neu eingeführten Arten unsere Erwartungen bezüglich Winterhärte oder Selbstaussaat mehr als erfüllt. Auch das laut Beschreibung "nur bedingt Winterharte", hat überlebt und sich gut entwickelt. Und das Einjährige hat sich für das folgende Jahr derart ausgesamt, dass junge Pflänzchen überall im Garten verteilt werden konnten. Die Pflanzenauswahl, zusammengestellt von Jürgen Rösemeier-Buhmann (an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich Dank dafür), eignet sich bestens, wenn es darum geht, bereits im Jahr der Pflanzung und auch dauerhaft, ein optisch beeindruckendes Ergebnis im Blumengarten zu erzielen. Nicht bestätigt haben sich Bedenken, die ausgebrachte, dünne Mulchschicht könne sich negativ auf das Versamen auswirken, im Gegenteil. Wir gehen davon, dass der Mulch sogar von Vorteil war,  hinsichtlich Feuchtigkeit und Schutz in dem extrem trockenen Jahr des Keimens. Alle Pflanzen eignen auch als Futterpflanzen für Bienen und andere Insekten. Die "Exoten" darunter leider nicht für deren Fortpflanzung, was an dieser Stelle der Vollständigkeit wegen erwähnt werden muss. Deshalb auch noch der Hinweis: Eine optisch noch so schöne Pflanzenauswahl kann solche (heimischen) Pflanzen nicht ersetzen, die zur Arterhaltung unserer Insekten und damit auch für die nächsten Glieder in der Kette nötig sind. 

 

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Kommentare: 10
  • #10

    Sabine Grünwald (Samstag, 23 November 2019 07:31)

    Im Moment haben wir nur noch unser Hausbärchen, den Rocky....und der kontrolliert jede Nacht, ob noch was in den Vogelfutterstellen rumliegt ;)

  • #9

    Reinhold (Samstag, 23 November 2019 07:30)

    Sabine Grünwald, und was machen die Waschbären?

  • #8

    Sabine Grünwald (Samstag, 23 November 2019 07:29)

    welcher See � Jahreszeitlich bedingt haben wir hier bei uns...Asel/Asel-Süd...die Eder und gaaaanz viel spannendes Tal.....wunderschön zum Laufen, Genießen und mit den Hunden rum zu toben. Es füllt sich gerade erst so langsam wieder.

  • #7

    Reinhold (Mittwoch, 20 November 2019 19:48)

    Sabine Grünwald, schön, danke für die ausführliche Schilderung. Das offenbart ja tatsächlich viele Gemeinsamkeiten. Ganz liebe Grüße zurück, auch an den männlichen Part vom Edersee. � Wie ist denn der Wasserstand vom See derzeit? :-)

  • #6

    Sabine Grünwald (Mittwoch, 20 November 2019 19:47)

    Ist ja bisschen so wie bei uns ;) Dieses Jahr ist viel passiert. Und wir hatten Erfolge :) leider auch Misserfolge .... viele unserer Rosen haben sehr gelitten, einige haben uns mit ihrer Pracht überrascht. Meine Sempervivensammlung habe ich auf 38 verschiedene Arten aufgestockt. Ich konnte viel aus selbst gesammeltem Saatgut vermehren...u.a. Schwarze und Wollige Königskerzen. Viele zusätzliche Zwiebeln habe ich gesetzt. Ganz viele verschiedene Alium-Arten, die dieses Jahr der Renner bei den Nektarlutschern waren und Wildtulpen. Wir hoffen, unser Wildblumenwiesenkonzept geht nächstes Jahr auf. Es wird spannend. Hie und da gibt es immer noch was zu tun ;) Einer der Misthaufen soll noch umgeschichtet und aufgewertet werden. Ein Weg muss noch angelegt und befestigt werden und die Beete schreien nach Erweiterung.....Drecksarbeit halt.....Die Köterchen haben fleißig geholfen und schon mal Löcher gebuddelt. Der Frank hat sich aufgeregt :D "na lass se hald gau, reg di ned uff, machsch a Ros nei." ..... ganz liebe Grüße vom Edersee

  • #5

    Thomas Kretschmer (Mittwoch, 20 November 2019 18:27)

    Ja wir lieben unsere Blumen.

  • #4

    Reinhold (Mittwoch, 20 November 2019 11:38)

    Inge Müller, korrekt �

  • #3

    Inge Müller (Mittwoch, 20 November 2019 11:37)

    Guten Tag❄der nächste Frühling kommt bestimmt� da hattet Ihr ja eine wundervolle blühende Welt�

  • #2

    Reinhold (Mittwoch, 20 November 2019 11:36)

    Christiane Hansen, nichts besonderes, nur eine alte Minolta Dynax 7D. Einiges ist auch bloß mit dem Smartphone geknipst. Wobei es tatsächlich erstaunlich ist, zu welcher Bildqualität diese Dinger inzwischen fähig sind, ohne dass man was dafür tun muss. Der Blick des Knipsenden für das Motiv dürfte allerdings auch etwas Einfluss haben und die Motive selbst. :-)

  • #1

    Christiane Hansen (Mittwoch, 20 November 2019 11:34)

    Was habt ihr für eine Kamera? Da ist eine Aufnahme schöner als die andere.