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Nun liegt er da...

...und so ein bisschen scheint es uns irgendwie, wie das Ende einer persönlichen Epoche. 

 

Eine tote, alte Wildkirsche auf dem Grundstück, ca. 15m hoch, Stammumfang unten knappe 2m. In etwa 3m Höhe gabelt sie sich in zwei gleich starke Stämme. Schon ein mächtiger Baum also.

Drumherum wilder Bewuchs, hauptsächlich alte Brombeerhecken, mehrere Meter hoch und lang. Sie wuchern um und über Wildpflaumenbäume und Hollundersträucher und ersticken diese dabei. Dazu reichlich Brennnesseln, Efeu und anderes "Unkraut". Ein undurchdringliches Gewirr, echte Wildnis eben.

2015 haben wir begonnen, diesen Bereich in unseren Nutzgarten zu verwandeln. Es ist der sonnigste Teil des Grundstückes, sogar schon leicht terrassiert,  am vorderen Hang. Wahrscheinlich wurde dieser Teil in früherer Zeit schon einmal bewirtschaftet. Die Vermutung liegt nahe. Nun ja, die Natur bzw. der Wildwuchs hat sich alles wieder einverleibt. Wer hier etwas kultivieren möchte, muss sich erst einmal durchkämpfen, an die Vorarbeiten machen. Will heißen nach und nach alles roden, Wurzeln entfernen und versuchen, den Sandboden nutzbar zu machen. Parallel dazu, Stück für Stück mit dem Säen und Bepflanzen beginnen. Erste Erfahrungen sammeln, in Sachen Gemüse, Kräuter, Beerensträucher etc.

So weit so gut, als letztes Störende und auch Gefährliche, ragt nun in diesem Bereich nur noch der große alte, tote Baum in den Himmel. Er muss weichen, bevor bei einem späteren Fällen neu Geschaffenes zerstört wird oder gar jemand zu Schaden kommt, sollte das Teil irgendwann umstürzen oder Äste herunterbrechen. Wir beobachten sorgfältig, ob sich Bewohner im Baum angesiedelt haben, etwa ein Specht oder andere Waldbewohner. Nichts dergleichen ist festzustellen. Der Entschluß, den Baum zu fällen, wird gefasst. Animiert durch vielfältige Aktivitäten unserer virtuellen Naturgartenfreunde wird gleichzeitig die Idee geboren, nur die beiden gefährlich hohen Stämme/Gabeln, mit den morschen alten Ästen abzusägen. Ein noch recht hoher Stumpf soll erhalten und zum Insektenhotel werden. Und so fällt im Sommer 2016 die erste der zwei Gabeln. Die Zweite soll irgendwann folgen. Dazu braucht es allerdings Gerät zu Abspannen, damit sie nicht unkontrolliert stürzt. 

 

So sah das Gelände an dieser Stelle vor der Neugestaltung aus, der große, tote Baum in der Mitte: 

Fotos anklicken zum Vergrößern und Blättern. 

Auf dem Weg zum separat eingezäunten Nutzgartenteil, der Ertragszone, wie echte Hortussen und Hortussianer (Hortus-Netzwerk) zu sagen pflegen, sind wir zwischenzeitlich ein gutes Stück vorwärts gekommen. Hier einige Fotos aus den Jahren 2016 bis 2018.

Und nun endlich, Mitte August 2018, ist nicht nur die zweite Baumgabel, sondern der ganze Baum gefallen, mit freundlicher Hilfe von zwei Forstleuten und schwerem Gerät. Dabei hatten wir die zweite Gabel abgespannt und angesägt. Sie brach beim Ziehen aber nicht, statt dessen fiel der ganze Baum. Seine Wurzeln waren einfach schon zu morsch. Insektenhotel aus einem verbleibenden Stumpf einrichten, ist nun nicht mehr möglich. Aber wir werden an anderer Stelle Ersatz schaffen. 

 

Und hier nun die Fortsetzung der Story, wie sie sich bei Facebook abgespielt hat, einschließlich der Reaktionen interessierter Leute:  

 

Der ganz normale Wahnsinn... 
Oder, unglaublich, wie hart so eine alte Wildkirsche ist, obwohl schon lange tot. Die Kettensäge quält sich (und ich), aber es gibt ausgezeichnetes Feuerholz für den kommenden Winter.

Untertitel 1: Waldschrat mit und ohne Baum 
Untertitel 2: Suchbilder "Finde den Hund" 

Bitte beachten: Wir verlinken unsere Blog-Artikel meistens auch bei Facebook. Kommentare, die dort geschrieben werden, kopieren wir in der Regel zeitnahe zu dem betreffenden Blog-Artikel auf unsere Web-Seite. Aufgrund dieses Hinweises gehen wir davon aus, dass Kommentierende mit dieser Handhabe einverstanden sind.  

 

fotos (c) reinhold hauck & heidi schmitt 

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Kommentare: 42
  • #1

    Karin vom Hortus Girasole (Donnerstag, 23 August 2018 10:17)

    Das ist ein interessanter Ansatz, Kommentare von Facebook in den Blog zu kopieren.

  • #2

    Reinhold (Montag, 27 August 2018 20:18)

    Bei Facebook verschwindet es über kurz oder länger in der Versenkung. Hier bleiben Kommentare erhalten. Und wer nach Lesen des Hinweises trotzdem etwas schreibt, der scheint ja einverstanden, gehen wir mal davon aus.

  • #3

    Betty Loerch, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:33)

    Kirschbaum ist sehr gutes Holz zum Bauen, z.B. für eine Sommerküche �

  • #4

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 09:34)

    Ja ja, wenn man die Möglichkeit hätte, so einem Baum in möbelgerechte Bestandteile zu zerlegen. :-)

  • #5

    Marie Hastenich, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:35)

    Da gibts doch im Pfälzer Wald etliche Leute, die Euch dabei unterstützen könnten, oder? Mir tut es irgendwie weh, zu sehen, dass dieser tolle Baum Brennholz werden soll...

  • #6

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 09:36)

    Marie Hastenich, es ist auch im Pfälzer Wald so wie üblich, wenn man Hilfe brauchen könnte, schreit es von von überall her, hier, hier, hier. :-) Davon abgesehen, wer mit Holz (zu)heizt, braucht halt auch Brennholz. Und wenn das etwa 15 Ster pro Jahr sind, kann man nicht mit jedem Gehölz Mitleid haben. Zudem, dieser Baum ist nun mal für Brennholz vorgesehen, zumal er bereits arg gelitten hat, durch zig Jahre Standzeit als totes Gehölz. Übrigens, was glaubst du, welch wohlige Wärme er im Winter im Kaminofen erzeugt. :-)

  • #7

    Rh Pagsis, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:37)

    Wunderschöne Bilder.

  • #8

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 09:38)

    Rh Pagsis, aus dem Leben gegriffen :-)

  • #9

    Rh Pagsis, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:39)

    Und dein Leben dort ist das Leben mit der Natur.

  • #10

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 09:40)

    Rh Pagsis, Du hast es erkannt :-) Und ja, exakt das war der Plan vor einigen Jahren.

  • #11

    Rh Pagsis, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:42)

    Wenn ich mal in deine Richtung komme (was ehrlich ganz selten passiert), dann würde ich dich gerne besuchen.

  • #12

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 09:42)

    Rh Pagsis, gerne, das beruht auf Gegenseitigkeit, ich habe tatsächlich schon öfter daran gedacht. Aber bevor wir wieder zum Reisen kommen, muss noch einiges fertig werden, sonst fehlt irgendwie die Muße dazu und die Ruhe. :-)

  • #13

    Rh Pagsis, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:43)

    Du bist bei mir jederzeit ganz herzlich willkommen.

  • #14

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 09:43)

    Rh Pagsis, danke, das freut mich - umgekehrt auch :-)

  • #15

    Karin Boersen, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:44)

    So schön bei euch! Ich komm auch irgendwann, ist ja gar nicht soooo weit von uns.
    Von so nem schönen Stamm hätt ich auch mal gerne ne dicke Scheibe �.

  • #16

    Alex BO, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:46)

    Bei ne Elektrosäge kein Wunder, dass die sich quält ;)

  • #17

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 09:46)

    Alex BO, Die Benziner macht es bei dem extrem harten Holz auch nicht besser. Und ich sehe nicht ein, warum dort, wo ich Strom zur Verfügung habe, unnötig Gestank und Lärm machen soll. :-)

  • #18

    Alex BO, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:47)

    Kommt auf den Benziner an ;)

  • #19

    Markus Gastl, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:48)

    Hätte ich so liegen gelassen als totholz

  • #20

    Markus Gastl, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:50)

    Markus Gastl, ja, wenn wir so viel Platz hätten, wie Du.:-) Aber der Baum ist so wuchtig, dass er sich ohne schweres Zug- oder Hebegerät keinen Millimeter bewegen lässt. Und dort wo er fallen musste, kann er nicht liegen bleiben, das würde sämtliche Planung über den Haufen werfen. Außerdem mangelt es hier ja nicht an anderweitigem Totholz. Und wir freuen uns über die extreme Heizkraft im Ofen. :-)

  • #21

    Christian Neelk, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:51)

    Zumindest den wurzelstock als totholz belassen ;)

  • #22

    Christian Neelk, fb (Sonntag, 02 September 2018 09:51)

    Ist ja auch nachhaltig wenn du dich z. T selbst mit Holz versorgen kannst. Die Asche kommt später in die ertragszone?

  • #23

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 10:01)

    Christian Neelk, wir verwerten alles, Asche, Sägespäne und Sägemehl, Äste, Zweige, Laub, Fichten-, Tannen, Kiefernzapfen, alles Organische was in irgendeiner Form anfällt. Wir haben dadurch so gut wie keinen Abfall, nur dieses verdammte Verpackungszeug, was man nicht wirklich vermeiden kann. :-)

  • #24

    Christian Neelk, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:02)

    gute Idee!

  • #25

    Renate Richter, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:03)

    Früher hätten wir solche Stämme auch zersägt,als Brennholz genutzt.Jetzt denke ich,wie schnell so ein Stck.Holz verbrannt ist,aber als Totholz bietet es viele Jahre lang den Insekten ein äe Unterkunft und Nahrung für anderes Getier.Ist mir zu schade,macht auch zuviel Arbeit,aber jeder nutzt es,wie er es brauch.

  • #26

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 10:05)

    Renate Richter, war klar, dass solche Kommentare kommen. Schau mal die Antwort an Markus. :-)

  • #27

    Renate Richter, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:06)

    da hast du Recht,es sollte genügend Platz vorhanden sein.Ich schrieb ja auch,jeder macht......

  • #28

    Caroline Sidler, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:07)

    So schönes Holz-fast zu schade um es zu verbrennen. Ich feuere auch mit Holz im Winter und weiss, wie toll es ist, wenn man günstig zu trockenem Holz kommt!

  • #29

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 10:08)

    Caroline Sidler, richtig, aber was muss, das muss. Wir sind froh, dass wir hier auf dem Grundstück und Drumherum so viele Möglichkeiten haben, was Holz angeht. Und dass wir Holz für alles Mögliche nutzen können, letztlich halt auch zum Verbrennen, als Kostenersparnis und Alternative.

  • #30

    Caroline Sidler, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:09)

    das verstehe ich absolut�

  • #31

    Bernd Outback, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:10)

    Eine Bank zum sitzen im Garten ....schade um das gute Holz im Ofen.
    Kirsche ist doch sehr gutes Holz - oder ?

  • #32

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 10:10)

    Siehe Kommentare

  • #33

    Bernd Outback, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:11)

    ....auf alle Fälle viel Arbeit so ein großer Baumstamm �...Hut ab vor Deiner Leistung und Gutes gelingen noch �

  • #34

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 10:12)

    Bernd Outback, danke

  • #35

    Karin Boersen, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:14)

    Armer Reinhold :-D. Du hockst ja quasi im Holz, gewiss auch in genug totem. Wir Wohnsiedlungshortusianer sind da leider nicht so gut gestellt.

  • #36

    Ulrike Lohmann, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:15)

    Der Stamm auf dem ersten Bild wäre eine tolle Sitzbank geworden.

  • #37

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 10:17)

    Ulrike Lohmann, wäre, hätte, Fahrradkette. Schau mal den Kommentarverlauf, wenn Du magst. :-)

  • #38

    Ulrike Lohmann, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:27)

    Was habe ich verpasst? Meist lese ich alles, bevor ich meinen Kommentar absetze. Von dem Tipp zur Nutzung als Bank habe ich keine Erinnerung.

  • #39

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018)

    Ulrike Lohmann, sollte ja auch kein Vorwurf sein :-) Ist halt auch erläutert, warum dieser alte Stamm zu Brennholz werden muss. Aber vielleicht kommt das letzte, dickste Stück auch seitlich an den Hang, als Abstützung/Totholz. Mal schauen, ob wir einen Rest mit der Handseilwinde ziehen können. :-)

  • #40

    Ulrike Lohmann, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:29)

    hm, dann habe ich das wohl überlesen...

  • #41

    Reinhold (Sonntag, 02 September 2018 10:29)

    Ulrike Lohmann, es gibt Schlimmeres :-)

  • #42

    Ulrike Lohmann, fb (Sonntag, 02 September 2018 10:31)

    stimmt, mein Lieber, stimmt!