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Wieder einmal GLS - da kommt doch Freude auf

 

Paketzusteller, sie machen einen Knochenjob, dazu noch schlecht bezahlt. Diese Leute werden ausgenutzt und ausgebeutet, können einem echt leid tun. Trotzdem, nach einer kleinen Einstimmung, folgt eine wahre Episode, die festgehalten und erzählt werden muss:

 

17. Januar, ca. 14 Uhr. ein GLS-Fahrer ist der Meinung, er müsse wegen eines kleinen Päckchens mit dem Mercedes Sprinter unbedingt bis vor unsere Haustür fahren. Dies obwohl selbst ein Blinder hätte erkennen müssen, dass es momenten fast unmöglich ist, hinten herum den kaum befestigten (Wald)Weg zu uns hoch zu fahren, weil alles vom vielen Regen total aufgeweicht ist. Ausnahmsweise einmal vom öffentlichen Fahrweg aus den direkten Weg zu Fuß hoch gehen, wenn kein geeignetes Fahrzeug unterm Hintern ist, darauf müsste man halt einmal kommen. Aber nichts da, fahren bis es nicht mehr weiter geht, sprich der Sprinter mit dem linken Vorderrad im abschüssigen Hang hängt, nichts mehr vor- und rückwärts geht und sich die Hinterräder mit dem Antrieb immer weiter in den aufgeweichten Boden wühlen. Was macht der gutmütige Hortusianer? Obwohl sowohl mit dem fremdländischen Fahrer, als auch mit dessen Beifahrer praktisch keine sprachliche Verständigung möglich ist, versuchen zu helfen. Ein hilfsbereiter Nachbar wird organisiert, der versuchen soll, mit seinem Allradtraktor den GLS-Sprinter heraus zu ziehen. Keine Chance, 1 Meter zurück gezogen, aber gleichzeitig rutscht die Kiste genau so weit noch weiter seitlich in den Hang, nun auch mit dem linken Hinterrad und droht umzufallen. Rettungsversuch gerade noch rechtzeitig abgebrochen. Aber jetzt hängt der Karren wirklich gefährlich auf der Seite. Noch ein Versuch, von vorne ziehen statt von hinten? Einmal mit dem Traktor den Waldweg zurück, außen herum, von der anderen Seite über unser Grundstück zur Vorderseite des Havaristen. Aber angesichts der Schieflage bekommen wir doch das Hosenflattern. Die Gefahr, dass die Kiste den Hang hinunter kippt, erscheint uns doch zu groß. Nachbar und ich, wir geben die Verantwortung ab, mit der Feststellung: "Da müssen jetzt Profis dran." Nachbar und Traktor fahren nach Hause. Ich kriege vom GLS-Fahrer das Handy hin gehalten: "Du müssen sprechen Chef" verstehe ich. Chef war der deutschen Sprache mächtig, welch Wunder. Ich die Situation erklärt, er schaut mal, was er machen kann. Nach und nach kommen noch zwei zu Hilfe gerufene, weitere Lieferwagen samt ausnahmslos fremdsprachigem Personal. Es wird palavert, mit den Handys gefilmt und fotografiert. Ich schaue mir das Theater nun größtenteils aus sicherer Entfernung an. Sehe, wie weitere GLS-Leute auftauchen, einer davon übernimmt jetzt offenbar die Regie. Die Pakete werden in ein anderes Fahrzeug umgeladen und endlich, als es bereits dunkelt, wird eine Bergungsfirma kontaktiert. Es kommt Einer zum Schauen und es wird über den Preis diskutiert und was es für Möglichkeiten geben könnte. Ein Kran kommt hier nicht her, von vorne oder hinten ziehen, es ist zu gefährlich. Und außer Traktor oder sonstigem Spezialfahrzeug kommt bei diesen matschigen Verhältnissen eh nix den Berg hoch. Zwischenzeitlich wird dann doch noch einmal ein anderer Traktor aus der Nachbarschaft organisiert, dieses Mal in GLS-Eigenregie, verbunden mit einigen weiteren Beobachtern der Szene. Der Traktor kommt aber wohl nicht mehr zum Einsatz, sofern ich das im Dunkeln richtig erkennen kann. Letzlich wird der Sprinter, nach viel Palaver, unter Einsatz von Stirnlampen und andern mobilen Lichtquellen, in fast gespenstisch anmutender Szenerie mit Stahlseilen an Bäumen gesichert. Und schließlich mit zwei kräftigen Hand-Seilwinden, über die Breitseite wieder auf den Weg gezogen. Operation gelungen, Patient nicht tot. Zwischenzeitlich ist es ca. 20 Uhr. Es steht nur noch das Wenden auf unserem Grundstück an, was sich aufgrund der "Fahrkünste" in Verbindung mit dem schlingernden Hinterradantrieb, auch nicht als einfache Übung herausstellt. Aber schließlich und endlich ist es geschafft und es kehrt wieder Ruhe ein, im nicht so wirklich winterlichen Summerland. 

Leider gibt es von der ganzen Aktion keine Fotos. Aber so sieht es am nächsten Tag vor unserem Haus aus - nachdem die alten Fahrspuren grade so schön grün verwachsen waren. 

 

Fazit samt Lerneffekt:
Wir brauchen unbedingt unten an der Einfahrt, zuätzlich zu dem Briefkasten, auch einen Paketkasten, damit sowohl die Post, als auch die Paketdienste nicht mehr bis zum Haus hoch fahren. 
 

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