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Kriechender Günsel (Ajuga reptans)

Der kriechende Günsel ist ein heimisches Wild- und Wiesenkraut aus der Familie der Lippenblütler. Sein Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich von Europa und Nordafrika bis zum Kaukasus. Er ist relativ unbekannt und wird nur selten in unseren Gärten angepflanzt. Eigentlich schade, denn wir finden ihn schön genug, um als Zierpflanze, ob einzeln oder in Kombination mit Stauden zu gefallen (s. Foto aus unserem Garten). Günsel zeigt seine blauen Blüten im April bis Juni, vereinzelt auch noch später.

Weil die Blütezeit des Kriechenden Günsels vergleichsweise früh im Jahr beginnt, profitieren viele Insekten, die bereits im zeitigen Frühling aktiv sind, von seinem Nektar. So beispielsweise der Große Wollschweber (Bombylius major), etliche Hummelarten und einige Schmetterlinge, unter ihnen Weißlinge (Pieris), Distelfalter (Vanessa cardui) und Hauhechel-Bläulinge (Polyommatus icarus).

Als Heilpflanze wirkt der kriechende Günsel beruhigend. Als Tee angewendet, gegen Sodbrennen und Einschlafstörungen. Äußerlich angewandt kann man ihn gegen Wunden, zur Behandlung von Narben und Geschwüren einsetzen.

Die Blätter des Günsel kann man als Gemüse essen. Dafür werden sie in Butter weich gedünstet und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Man isst sie mit Fleisch oder in anderem Gemüse. Junge Triebe schmecken hervorragend in Wildkräutersalaten. Der Grundgeschmack ist feinherb bis bitter. Der Günsel sollte daher eher als Beigabe genutzt werden.

Auf unserem Grundstück war Günsel bei unserem Einzug bereits etabliert. Wir haben bei seiner weiteren Ausbreitung geholfen, so dass es inzwischen schöne Bestände an mehreren Stellen im Garten gibt. Günsel wächst hier überall problemlos, in sonnigen wie in schattigen Lagen, auch aus Trockenmauer-Fugen, einem Bodendecker gleich. Er bildet Ausläufer und vermehrt sich auf die Weise fleißig, wobei er auch in Grasflächen einwächst. Es heißt, er könne auch ohne Schaden begangen und gemäht werden. Letzteres haben wir allerdings noch nicht ausprobiert, was aber noch kommen kann, sollte sich der Günsel in Flächen ausbreiten, die wir zum Befahren kurz halten müssen.

Wir finden, der Kriechende Günsel ist eine lohnende Pflanze, für Mensch und Natur. Absolut zu empfehlen, getreu dem Motto, für mehr heimische Natur in unseren Gärten.

© Text und Fotos   

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Kommentare: 36
  • #1

    Jutta Hantzko (Sonntag, 14 April 2019 06:48)

    Ich habe ihn im Garten, er hat sich selbert hier eingenistet. Leider hat er nicht den besten Standort, und es wird zu viel auf ihm rumgetreten(er hat sich einen trockenen Standort ausgesucht, mit im Sommer genutzten Sitzplatz). Ich mochte ihn schon früher, wusste aber gar nicht, wie wertvoll er ist. Dankeschön!

  • #2

    Hortus Summerland (Sonntag, 14 April 2019 06:49)

    Immer gerne :-)

  • #3

    Anette Hoffmann (Sonntag, 14 April 2019 06:50)

    Darf ich diesen tollen Beitrag teilen?

  • #4

    Heidi Schmitt (Sonntag, 14 April 2019 06:51)

    Gerne! und danke �

  • #5

    Nina Steinhofer-Bartels (Sonntag, 14 April 2019 06:52)

    Hier wächst er auch. War schon da, als wir eingezogen sind. Hab schon Teile davon aus dem Rasen gerettet, damit Kinder und Hund ihn nicht ständig platt machen �

  • #6

    Ari Be (Sonntag, 14 April 2019 06:53)

    Sehr schön ��

  • #7

    Hortus Summerland (Sonntag, 14 April 2019 06:54)

    Ari Be, danke. Du weißt ja, woher die Inspiration kam. :-)

  • #8

    Isabella Katharina Boehm-Bezing (Sonntag, 14 April 2019 06:55)

    Bei uns wächst der auch von alleine - breitet sich aus wie ein Teppich. In einem Beet würde ich ihn als Bodendecker sehen, allerdings wächst er halt am liebsten auf lockerem schotter ���

  • #9

    Hortus Summerland (Sonntag, 14 April 2019 06:58)

    Isabella Katharina Boehm-Bezing, wir haben Sandboden, den mag er offensichtlich auch.

  • #10

    Isabella Katharina Boehm-Bezing (Sonntag, 14 April 2019 06:59)

    vermutlich Hauptsache locker und durchlässig �

  • #11

    Petra Seeberg (Sonntag, 14 April 2019 07:00)

    Ich finde es gut das du dein Wissen an uns weitergibst vielen Dank dafür

  • #12

    Hortus Summerland (Sonntag, 14 April 2019 07:01)

    Petra Seeberg, das mache ich gerne, zum Einen, sich solches Wissen aneignen, durch Nachlesen und Ausprobieren, zum Anderen, es optisch aufarbeiten, zum Weitergeben und Inspirieren. :-)

  • #13

    Jessica Dumrauf (Sonntag, 14 April 2019 07:02)

    der breitet sich gut über Ausläufer aus, ich freue mich schon auf die Blüte

  • #14

    Hortus Summerland (Sonntag, 14 April 2019 07:03)

    Jessic, Dumrauf, genau :-)

  • #15

    Barbara Hösl (Sonntag, 14 April 2019 07:04)

    Wie lässt er sich denn am Besten vermehren? Ich habe ihn in einem Garten und würde ihn gerne umziehen ☺️

  • #16

    Hortus Summerland (Sonntag, 14 April 2019 07:04)

    Einfach Ausläufer, die ja schon selbst kleine Wurzeln haben, abtrennen und in die Erde damit. Am Anfang feucht halten, dann gibt es normalerweise null Probleme. :-)

  • #17

    Barbara Hösl (Sonntag, 14 April 2019 07:06)

    super, danke ☺️

  • #18

    Hortus Summerland (Sonntag, 14 April 2019 07:07)

    Barbara Hösl, immer gerne :-)

  • #19

    Sandra Foerster (Sonntag, 14 April 2019)

    Ich hatte mal eine Creme damit gekauft und die wirkte super gegen ein Ekzem. seitdem habe ich ihn auch im Garten

  • #20

    Hortus Summerland (Sonntag, 14 April 2019 07:08)

    Über die Heilwirkung hatte ich nur gelesen. Die Bestätigung, dass es tatsächlich hilft, ist prima - danke. :-)

  • #21

    Rosmarie Suppan (Sonntag, 14 April 2019 07:10)

    Danke für die Info, ich habe ihn seit 30 Jahren im Garten, wusste aber nicht dass er essbar ist. Eine wirklich problemlose Pflanze, kann ich auch weiterempfehlen. Ich lasse ihn auch durch die Wiese kriechen

  • #22

    Andrea Frericks (Sonntag, 14 April 2019 07:22)

    Blüht bei mir spät, steht direkt am Rand. Schön.

  • #23

    Rosita Bartel (Sonntag, 14 April 2019 07:24)

    Danke,tolle Info!

  • #24

    Doris Harders (Sonntag, 14 April 2019 07:25)

    Ja Reinhold der wächst bei uns auch an vielen Stellen, ganz soweit ist er bei uns aber noch nicht.

  • #25

    Reinhold (Sonntag, 14 April 2019 07:26)

    Hier auch nicht, die Fotos sind nicht aktuell. Aber nehmen wir es einfach als Vorfreude auf das, was bald kommt. :-)

  • #26

    Doris Harders (Sonntag, 14 April 2019 07:27)

    Ja stimmt, kleine Köpfchen zeigen sich aber hier und da schon

  • #27

    Dana Witte (Sonntag, 14 April 2019 07:28)

    Bei mir sehen sie dieses jahr schon fast so aus... zumindest blüht er dies jahr endlich... vor 3 jahren in garten reingeholt �

  • #28

    Andi Parts (Sonntag, 14 April 2019 07:29)

    Ich warte jeden Tag, dass es losgeht. Die vergangenen Tage war es noch zu kalt.

  • #29

    Reinhold (Sonntag, 14 April 2019 07:30)

    Andi Parts, hier ist es auch längst noch nicht so weit, wie auf den Fotos. :-)

  • #30

    Tina Vollmer (Sonntag, 14 April 2019 07:31)

    Bei uns ist die ganze Wiese voll damit - halb Gundermann, halb Günsel... Es gibt Zeiten im Jahr da haben wir keine Grün- sondern eine Blaufläche :-)

  • #31

    Anne Schneider (Sonntag, 14 April 2019 07:33)

    Hält auch den Giersch in Schach wo der nicht so üppig wachsen soll.

  • #32

    Reinhold (Sonntag, 14 April 2019 07:36)

    Anne Schneider, exakt das muss ich diese Saison mal beobachten, schließlich haben wir auch das Problem mit dem Giersch. :-)

  • #33

    Rosa Lia (Sonntag, 14 April 2019 07:37)

    Ach, vielleicht habe ich deswegen kein Giersch.
    In der Quecke wächst der nämlich auch nicht �

  • #34

    Marie Fuchs (Sonntag, 14 April 2019 07:38)

    Der schlägt sich auch wacker in unserem Hühnerauslauf! Eine ganz kurze Sorte, oder vielleicht die gleiche Sorte, wie im Garten nur unter härteren Bedingungen...

  • #35

    Claudia Dölitzsch (Sonntag, 14 April 2019 07:39)

    Hab ich letztens auf einer Verkehrsinsel in Plön gesehen. Das sah soooo schön aus.

  • #36

    Rosa Lia (Sonntag, 14 April 2019 07:39)

    Er kann definitiv gemäht werden, denn er ist bei mir in der Wiese auch vertreten und blüht schon am darauf folgenden Tag wieder frisch raus.