Was war das für eine Nacht
Es fing harmlos an, fast schon romantisch - aber dann wurde es echt lebensgefährlich.
So etwas hatten wir beide noch nicht erlebt, früher nicht und seit wir hier, von Wald umgeben wohnen, auch nicht. Extremwetter mit orkanartigem Sturm haben wir schon einige überstanden. Auch Starkregenfälle, alles bisher ohne größere Schäden. Aber diese Situation begann jetzt, richtig Angst zu machen.
Obwohl an Schlafen ja nicht wirklich zu denken war, wurde die Schlafcouch im Wohnzimmer bereit gemacht. Hier fühlten wir uns wenigstens einigermaßen sicher. Dies obwohl im Erdgeschoss auch nur eine Holzbalkendecke über uns ist. Die aber immerhin auf 40 cm dicken gemauerten Hauswänden lagert. Nachdem in weiser Voraussicht vorsorglich einige Teelichter brannten, harrten wir so der Dinge die da (hoffentlich nicht) kommen würden.
Zwischenzeitlich war Heidi draußen auf der vorderen Terrasse Augenzeugin, als eine kräftige Birke in Richtung Haus umstürzte. Sie begrub dabei unsere Hecke samt Wild-Drahtzaun und den Teich unter sich. Zum Glück war der Baum nicht groß genug, um das Haus zu erreichen, aber es war knapp. Das ließ unsere Unruhe nicht besser werden.
Immer wieder nach draußem schauend, lief der Fernseher eher nebenbei. Immerhin funktionierten Strom, Telefon und Internet noch. Gegen 23 Uhr dann auch noch Stromausfall, wie befürchtet. Damit fällt dann auch die Gasheizung aus. Nur die Teelichter flackerten noch und unser Heizkamin-Ofen. Wie gut, dass wir wenigstens diese Zusatzalternative zum heizen haben.
Immerhin, wir konnten zeitweise tatsächlich ein wenig Schlafen, teilweise zu Dritt auf der Schlafcouch aneinander gekuschelt.
Gegen 3 Uhr in der Nacht war der Strom wieder da. Wenigstens eine noch vertretbare Ausfallzeit für Kühlfach und Kühltruhe. So dass den Tag darauf keine Kochorgie zum Haltbarmachen von aufgetauten Lebensmitteln nötig war.
So haben wir die Nacht überstanden, tatsächlich ohne dass uns Bäume auf den Kopf gefallen sind.
Wie es am Tag darauf und später weiter ging, erzählen Fotos in den nachfolgenden Bilder-Gallerien (Vergrößern und Bildbeschreibungen lesen durch Anklicken).
Es ist überstanden - hier einige Impressionen Samstag früh um Sieben
Schäden hielten sich zum Glück in Grenzen
Auf unserem Terrain sind wir noch relativ glimpflich davon gekommen. Trotzdem gibt es einiges zu tun, was möglichst schnell erledigt werden muss. Damit sich Mstr. Keylem Kasperson wieder frei und
ohne Leine in seinem Territorium bewegen kann, ohne ausbüchsen zu können.
Weitere Schadensbesichtigung in unmittelbarem Umfeld
Der Wald liegt voller abgebrochener Äste und Baumkronen. Dazu viele Bäume, einfach umgefallen, allein durch das Gewicht des nassen Schnees. Wahrscheinlich leider auch, weil der ganze Wald sowieso
bereits schwer geschädigt ist. Was bei solch einem Ereignis offensichtlich zu besonders schlimmen Auswirkungen führt. Überall hängen noch ab- oder angebrochene Äste in den Bäumen, die jederzeit
herabstürzen können. Es sieht echt schlimm aus und macht traurig. Bis wenigstens die Wege wieder nutzbar gemacht werden können, wird eine Weile dauern.
Viele Bilder ließen sich hierzu einstellen, stellvertretend dafür das Folgende. Es zeigt unseren 'Hinten-rum-Zufahftsweg', kurz vor der Biegung Richtung Haus. Allein hier liegen neben Kleinzeug
fünf Bäume quer über den Weg, sowohl Nadel- als auch Laubholz. Hier ist also erst einmal tote Hose mit Fahren. Was im Nachhinein die mühsam erstellte Alternative, nämlich die steile,
vordere Zufahrt rechtfertig. Sonst wäre derzeit hier kein Fortkommen, zumindest nicht mit dem Auto.
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Conny Ba (Montag, 11 April 2022 00:01)
Schaurig schöne Bilder...
Da habt ihr echt Glück gehabt,
und ich wünsche euch auch weiterhin Glück, dass ihr mit hoffentlich Helferleins Hilfe bald alles Nötige repariert bekommt.
Liebe Grüße
Conny Ba
Reinhold Hauck (Montag, 11 April 2022 08:06)
Hi Conny,
das Nötige ist bereits repariert. Nicht optimal und nicht fertig, gesägt, verräumt usw. aber so, dass Herr Kasperson nicht ausbüchsen kann. Wie fast immer, ohne Helferleins und trotz Handicap einer schmerzhaften Sehnenscheideentzündung.
Jetzt geht es erst einmal mit dem weiter, was auf den Plan steht. Vielleicht auch noch zum Arzt, wenn die Schmerzen anhalten.
Liebe Grüße zurück
Robert Hauck (Dienstag, 12 April 2022 10:35)
Wir haben die "schneenacht" und die extremen Schneebruchbilder gesehen. Da habt ihr noch großes Gluck gehabt. Bei uns gings um 20 Uhr los und innerhalb von 2 Stunden war eine Schneedecke von 10 cm. Das reichte auch um den Fliederbaum und Ginsterstrauch abzubrechen. Die Arbeit im Hasental reißt nicht mehr ab. Sagt bitte Bescheid, wenn bei euch eine Anfahrt wieder möglich ist.
Liege Grüße
Doris und Robert